Wer war G. W. Pabst?

Der Mann hinter dem Namen:

Wer war G. W. Pabst?

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G. W. Pabst wurde am 27. August 1885 in Raudnitz in Böhmen geboren. Er lebte mit seiner Familie in Wien, wo er auch die Schule besuchte. Danach nahm er sein Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien auf.

Nach mehreren Jahren der Schauspielerei in der Schweiz, Deutschland und Österreich ging er 1910 an das Deutsche Theater in New York. Dort feierte er vor allem als Regisseur Erfolge und widmete sich schließlich vermehrt diesem Tätigkeitsfeld.

Unglücklich verbrachte er vier Jahre des Ersten Weltkrieges in französischer Gefangenschaft, als feindlicher Staatsbürger, der eigentlich auf dem Weg nach Europa gewesen war, um ein neues Schauspielerensemble nach New York zu holen. Im Gefangenlager widmete er sich dennoch seiner Leidenschaft und zusammen mit anderen Gefangenen führten sie einige Theateraufführungen vor.

In den Anfangsjahren nach dem Krieg gründete er in Wien seine eigene Filmgesellschaft. Nach drei Stummfilmen, in denen Pabst als Schauspieler bzw. als Regieassistent arbeitete, begann er auch in Filmen selbst Regie zu führen. 1925 drehte er in Deutschland seinen ersten großen Filmerfolg „Die freudlose Gasse“ mit Asta Nielsen, Werner Krauß und der damals noch unbekannten Greta Garbo. Dieser Film machte Garbo bekannt.

Pabst arbeitete bald an Tonfilmprojekten und drehte zwischen 1926 und 1931 mehrere Filme in Deutschland und Frankreich. „Westfront 1918“, „Die Dreigroschenoper“ mit Lotte Lenya und „Kameradschaft“ mit Ernst Busch waren die interessantesten. Für die Regie in „Kameradschaft“ erhielt Pabst den Preis des Völkerbundes, dem Vorläufer der UNO. Die Filme „L’Atlantide“ („Die Herrin von Atlantis“), „Du haut en bas“ („Von oben nach unten“) mit Jean Gabin und „Mademoiselle Docteur“ („Spione in Saloniki“) waren die erfolgreichsten. Mit dem berühmten russischen Opernsänger Fedor Schaljapin in der Hauptrolle verfilmte er den Roman „Don Quichotte“ von Miguel de Cervantes.

Nach diesen Erfolgen versuchte Pabst sich als Regisseur in Hollywood, beklagte sich allerdings über die amerikanische Art, Filme bloß als ein Industrieprodukt herzustellen. 1939 kehrte er nach kurzer Zeit zurück nach Österreich. Währenddes Zweiten Weltkrieges zog er sich auf sein Landgut im südlichen Österreich zurück und drehte zwei historische Filme: „Paracelsus“ mit Harald Kreutzberg und „Komödianten“.

In der Nachkriegszeit widmete er sich auch aktuellen Themen und so entstand in Österreich sein erster Nachkriegsfilm „Der Prozess“ mit Josef Meinrad und Ernst Waldbrunn, der ihm den Ehrenring der Stadt Wien bescherte. Er gründete erneut eine eigene Filmproduktionsfirma, die „Pabst-Kiba-Filmproduktion“, führte aber nur mehr gelegentlich Regie. Er übernahm schließlich die Regie für die Opernfreilichtspiele in der Arena von Verona und inszenierte auf dieser Riesenbühne die Opern „Aida“, „Troubadour“ und „Die Macht des Schicksals“. Nach der Gründung seiner „Krones-Filmgesellschaft“ arbeitete er weiterhin in Italien.

Mit den Filmen „Der letzte Akt“ (über Hitlers Ende) mit Oskar Werner sowie „Es geschah am 20. Juli“ (über das erfolglose Attentat auf Hitler) erreichte Pabst den letzten Höhepunkt seines Schaffens, welches ihm auch mehrere Auszeichnungen brachte. Zwischen 1956 und1959 lebte Pabst in München, wo er seinen letzten Film „Durch die Wälder, durch die Auen“ drehte. Schon bei dieser Arbeit zeigten sich die ersten Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung, an der Georg Wilhelm Pabst schließlich am 29. Mai 1967 in Wien verstarb.